ArtVielfalt: Silber-Rost-Pixlart

Nicht zum ersten Mal präsentiert der Kunstverein im alten Feuerwehrgerätehaus eine Ausstellung unter dem Motto „ArtVielfalt“. Drei Mitgliedern des Vereins wurde die Möglichkeit gegeben, ihre Werke und damit den Facettenreichtum der Kunst zu präsentieren. Pixlart von Richard Lindl, Silberschmiedekunst von Hajo von Oertzen und Rostmalerei von Stephanie Zwerschke bestimmen dieses Mal das Kunstgeschehen.

Pixelart

Wenn Richard Lindl bei der Schreibung des Wortes Pixel das „e“ auslässt, geschieht das mit der Begründung, dass seine Kunst zwar mit dem Computer gestaltet wird, sich aber von den Anfängen dieser Gattung entfernt hat. Einzelne Pixel sind in seinen Werken kaum noch zu erkennen, die flächig inszenierten Bilder könnten auch mit Farbe und Pinsel auf Papier gebracht sein. Doch sein Pinsel ist die Maus, und er kann seine Arbeitsprozesse unterbrechen und ohne weiteres löschen. Großflächige Felder in kräftigen Farben bestimmen seine Arbeiten, aber manchmal sind auch reduzierte menschliche Gestalten eingebaut. In einer grünen Landschaft – einem Labyrinth ähnelnd – geht und steht jeweils eine Person, die eine bewegt sich zügig, die andere verharrt im Nachdenken. Man erkennt in dem Werk den Theatermenschen Lindl – Regisseur, Schauspieler, Bühnengestalter.

Silber

Hajo von Oertzen ist bereits seit langem der Faszination des Silbers erlegen. Nach vielen Ausbildungsseminaren, die er neben seiner Berufstätigkeit absolvierte, besuchte er im Pensionsalter die Münchner Akademie für das Gold- und Silberschmiedehandwerk, um bereits erworbene Fähigkeiten auf dem Gebiet zu vervollständigen. Seine Werke bestechen durch eine Professionalität, die das Material Silber respektiert und zu seiner Geltung bringt. Schmuckstücke, Becher oder eine anmutige Teekanne gehören zu den Exponaten.

Rost

Stephanie Zwerschkes Bilder sind auf verzinkten Stahlblechen gemalt. Auf die Bleche gießt sie partiell verschiedene Säuren, die die Zinkoberfläche angreifen und den ungeschützten Stahl freilegen. Diese Flächen rosten, und sie malt mit Farbe ihre Motive darauf, so dass ein Wechselspiel von „natürlichem“ Rost und „künstlicher“ Farbe entsteht. Sie kann die Vorgänge – je nach gedachtem Motiv – steuern: beim Aufbringen der Säuren geht sie manchmal planvoll vor, manchmal auch zufallsgeneriert.
Fantasievolle Frauengestalten sind das Ergebnis ihrer Arbeit.

Die Werke der drei Künstler sind zu sehen bis zum 23. Februar zu den Öffnungszeiten Samstag  und Sonntag jeweils von 14 – 18 Uhr.

Text: Ute Bößwetter