Vernissage “Das Weite Land” – Karin Schoeber

Ausstellung vom 19.3. – 2.4. im Feuerwehrgerätehaus

„Gemalt habe ich immer“, erklärt Karin Schoeber: „Das war für mich als Kind wie ein Ein- und Umstieg in meine persönliche Traumwelt.“ Noch heute schaltet die Salzburger Künstlerin, die an drei Tagen der Woche als Fremdsprachenkorrespondentin arbeitet, an den anderen vier Tagen um – dann malt sie und geht ganz in ihrer Kunst auf.

Am 12. März eröffnete Karin Schoeber die Ausstellung „Das Weite Land“, in der sie einen Querschnitt ihrer Landschaftsbilder zeigt, in der Galerie des Kunstvereins. Das Adjektiv „weit“ will Karin Schoeber ganz bewusst groß geschrieben wissen, weil sie damit betonen möchte, was „Weite“ für sie bedeutet: „Mich faszinieren große, weite Landschaften wie der amerikanische Osten oder Länder wie Dänemark und die Arktis oder auch das Waldviertel in Ostösterreich an der Grenze zu Böhmen“, sagt sie: „Das sind Orte, an denen die Erde den Himmel trifft. Der Mensch erscheint dann klein und unwichtig.“

 

Vor allem die großformatigen Landschaftsbilder in Acryl, Öl und Mischtechnik ziehen die Besucher in ihren Bann

Auf ihren Bildern sind Menschen gar nicht zu sehen. Vielmehr dominieren raue Felsen und karge Berge die Leinwand. Viele Arbeiten erstrahlen in Blautönen, aber es gibt auch düstere Bilder in Grau- und Schwarzweiß und herausfordernde Darstellungen in verschiedenen Rottönen. Schoebers Darstellung der Landschaft gibt den Bezug zur sichtbaren Wirklichkeit nicht auf – sie interpretiert sie aber neu. Das Dreidimensionale wird erlebbar durch Flächen, Farben und Formen, die sich zu einem charakteristischen Ausschnitt verdichten. So öffnet sich eine Tür in die Landschaft hinein – und für manchen Betrachter auch ins eigene Innere.

 

Karin Schoebers Landschaften berühren durch die Illusion der Größe und Erhabenheit und durch ihre scheinbare Unendlichkeit.

 

Die kleinformatigen Bilder entstanden in der Technik Enkaustik: Wachs

Auf der Leinwand arbeitet die Österreicherin mit Acryl, Öl und Mischtechnik. Vor einigen Jahren hat sie auch die Enkaustik für sich entdeckt. Eine Technik mit der man im Grunde nur auf kleinerem Format arbeiten kann, muss man doch Wachs mit einem kleinen Bügeleisen zum Schmelzen bringen und dann auf dem Papier verteilen.

 

Die Künstlerin genießt beide Techniken. Das Hin- und Hergehen zwischen diesen mache ihre Arbeit erst spannend, erklärt sie. Das, was sie im Großformat ausprobiere, funktioniere im Kleinformat auf ganz andere Weise. Schoeber betont, dass sie immer an ihrem Stil gearbeitet habe und nie einem Trend hinterhergelaufen sei. Das bedeute im Gegenzug, dass sie sich als Erwerbsquelle nicht auf die Kunst verlassen könne: „Wenn ich die Kunst kommerziell betreiben würde, würden auch die Bilder kommerziell; aber ich möchte keine Meterware produzieren.“

Rückhalt gibt der einstigen Meisterschülerin die artbv, die Berufsvereinigung Bildender Künstler in Österreich, in der sie auch zum Vereinsvorstand gehört. Dort organisiert Karin Schoeber u.a. Ausstellungen: „In dieser kalten Zeit müssen wir Künstler uns gegenseitig helfen, um bestehen zu können“, erklärt sie ihr Engagement.

 

Die beeindruckenden Bilder Karin Schoebers geben Anlass zu Diskussionen

Die Ausstellung „Das Weite Land“ ist jedem Kunstinteressierten zu empfehlen. Vom 19. März bis zum 2. April immer samstags und sonntags zwischen 14 Uhr und 18 Uhr im alten Feuerwehrgerätehaus.