Zagefka und der ‚Lange Augenblick’ in der Galerie

Das helle Klingen zweier Weingläser eröffnete die ostersonntägliche Vernissage der jungen Münchner Malerin Sarah Zagefka in der Galerie im alten Feuerwehrgerätehaus. Rund 50 Besucher ließen sich vom Ausstellungsmotto ‚Der lange Augenblick’ locken den die Künstlerin in verblüffend fotorealistischer Manier mit Ölfarben auf die Leinwand bannt.

Zagefka’s Augenblicke gewähren dem Betrachter intime Einblicke in menschenleere Räume, auf die alltäglichen Hinterlassenschaften und Habseligkeiten ihrer Bewohner. Alles wirkt so frisch verlassen, als ob die Person nur mal eben den Raum, die Szenerie, verlassen hätte und jeden Moment zurückkehrt: „Ich möchte in meinen Bildern die Stimmung einfangen, die Situation, in der man die Mensch sehen kann und fühlt, was sie bewegt“, erzählt Zagefka im einführenden Künstlergespräch mit der Kunstvereinsvorsitzenden Martina Thalmayr.

Dabei reizen die wimmelvollen Räume mit ihren detailgetreuen Regalen, Stühlen, Tischen, Büchern, Gerätschaften und Alltagsgegenständen zu abwechslungsreichen Augenreisen von einer Raumecke in die andere. Sie regen die Phantasie an, lassen uns selbst nach der Geschichte suchen, die in diesem Zimmer steckt und damit vielleicht im Leben des Bewohners. Und das alles fast ausschließlich im geschrumpften Format, 21 x 28 cm oder 31 x 45 cm klein. Außergewöhnlich!

Neben den Zimmer-Blicken gibt es auch Außen-Blicke – auf fast magisch beleuchtete nächtliche Campingszenen, Straßenecken, Ladenfronten, hier und anderswo. Randvolle knallbunte Auslagen unter Werbebotschaften, Schildern, Neonreklamen oder Lichterketten; typisch, vertraut, entlarvend, lebensecht.

Vom 22. April bis inklusive 7. Mai, jeweils an den Wochenenden zwischen 14 und 18 Uhr können sich Kunstinteressierte in die Welt der Sarah Zagefka entführen lassen, an allen drei Ausstellungssonntagen sogar selbst mit der Malerin ins Gespräch kommen. Beim Kunstverein Bad Aibling in der Galerie im Alten Feuerwehrgerätehaus.

(Uschi Kannopka)