Feuerwehrgerätehaus – heute und vor 20 Jahren

Für die Dauer einiger Wochen wird das Gebäude des Kunstvereins Bad Aibling wieder das, was es ursprünglich einmal war: Aufbewahrungsort für Gerätschaften der Feuerwehr – antiker Gerätschaften, die heute nur noch Staunen hervorrufen können.

Der Auszug der Feuerwehr aus dem Gebäude in der Irlachstraße liegt nun 20 Jahre zurück, zudem wird die Aiblinger Freiwillige Feuerwehr in diesem Februar 155 Jahre alt: zwei Begebenheiten, die den Kunstverein veranlassten, eine lokalbezogene Ausstellung zu konzipieren.

Vor großem Publikum – viele Feuerwehrleute waren in Uniform gekommen – begrüßte Martina Thalmayr, Vorsitzende des Kunstvereins, die Gäste, den Kommandanten Reinhard Huber, den stellvertretenden Kommandanten Jörg Wippermann und den Kreisbrandinspektor  Max Goldbrunner. Ebenfalls begrüßt wurde der Ehrenkreisbrandinspektor und Stadtrat  Josef Glaser. Auch über die Anwesenheit weiterer Stadträte und Mitarbeiter der Stadt freute sich die Vorsitzende.

Bei der Kuratorin der Ausstellung, Christine Schönmetzler, bedankte sich die Vorsitzende mit einem Blumenstrauß. Schönmetzler hatte zusammen mit ihrem Sohn, Jörg Wippermann, alte Dokumente und Berichte aufgespürt – im Internet und in einer Chronik von Altbürgermeister Dr. Werner Kaitz – diese Texte bearbeitet und auf Schautafeln drucken lassen. So wird an den Wänden ein historischer Überblick geboten, während in der Raummitte die Gerätschaften vergangener Zeiten zu sehen sind. Bürgermeister Stephan Schlier gratulierte der Feuerwehr zu dem stolzen Jubiläum. Er dankte den Machern der Ausstellung für die äußerst gelungene Präsentation, und er freute sich über die sehr gute und zeitgemäße Ausrüstung, die die Aiblinger Feuerwehr heutzutage besitzt. „Geblieben zu früher ist die Freiwilligkeit, es ist nach wie vor ein Ehrenamt, das die Feuerwehrleute neben ihrem Hauptberuf leisten“, betonte er. Und er freue sich, dass die informativen  Wandtafeln in absehbarer Zeit in das geplante neue Feuerwehrhaus umziehen können.

Christine Schönmetzler und Jörg Wippermann gaben kurze Einblicke in die Historie. Wippermann erinnerte sich an seine Zeit als Jungfeuerwehrler, und Schönmetzler führte aus: „Bis ins 19. Jahrhundert bestand der Glaube, dass Brände eine Strafe für Verfehlungen waren und dass die Kraft der Gebete helfe, das Feuer zu löschen“. So zeigen Votivtafeln vom tiefen Glauben der Menschen und der Dankbarkeit nach Errettung. Je größer die Städte wurden, desto dringender wurde der Bedarf einer funktionierenden Wehr, so dass im 18. Jahrhundert in Städten, im 19. Jahrhundert auch in ländlichen Gemeinden straff organisierte Feuerwehren entstanden. Die Ausstellung bietet alles Wissenswerte über die Geschichte des Feuers und der Bekämpfung von Bränden.

Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellung von einer Gruppe von Musikern, die sich in neuer Formation zusammengefunden haben. Unter dem Namen „Blue Café“ musizierten Sebastian Ludwig, Michael Lackner, Raphael Lichius, Sepp Watzlawick und Reinhold Warmer.

Sie spielten bekannte Songs aus Rock und Pop wie „Wicked Game“, den „San Francisco Bay Blues“ oder „Every Breath you Take“ und inszenierten diese Songs mit viel instrumentalem und stimmlichen Können in sichtbar guter Laune. (Text: Ute Bößwetter)

Die Ausstellung dauert bis zum 5. März 2023 und ist Samstag und Sonntag geöffnet von 14-18 Uhr.

Anmeldung für Gruppen- und Sonderführungen Telefon 08025 – 993 24 78 Kunstverein Bad Aibling, Galerie im Alten Feuerwehrgerätehaus,