Ein interessantes Künstlergespräch führte die Vorsitzende des Kunstvereins Martina Thalmayr mit der italienischen Bildhauerin Ilaria Locati. Das Gespräch konnte dank der Mithilfe des Mannes von Locati, eines Deutschen aus München, fließend stattfinden. Man erfuhr, dass das Paar auf 1500 m Höhe des Monte Viso im Piemont lebt, da wo die Bebauungsgrenze endet. Der Berg über ihnen erstreckt sich auf eine Gesamthöhe von 3.800 m.
Es ist ein extremes Leben nahe der Natur, das Einfluss auf die Arbeiten der Bildhauerin genommen hat. Alles, was Locati schafft, zeugt von ihrer engen Verbundenheit mit ihrer Umwelt. Sie absolvierte nicht nur ein Bildhauerstudium an der berühmten Mailänder „Brera“, sondern belegte auch Kurse an der naturwissenschaftlichen Fakultät, um ihr emotionales Interesse an der Natur durch wissenschaftliche Erkenntnisse zu ergänzen. In Flensburg erlernte sie bei einem Kunstschmied den Umgang mit Eisen und beschloss, dieses Material zu einem wesentlichen Bestandteil ihrer Arbeiten zu machen. So zeigt die Ausstellung im Alten Feuerwehrgerätehaus Zartes, Flexibles wie Blätter oder Blüten – aus Eisen geschmiedet und gehämmert. Ein Fläche voll mit Birnen, eine Rose, Trauben oder eine Kranichfeder, die Künstlerin hat die Möglichkeiten des Eisens neu erdacht, und sie macht damit das Wesen der Dinge begreiflich. Die Besucher sollten es nicht versäumen, den großen Blättern des Blumenkohls einen zweiten Blick zu widmen: wenn man sich leicht bückt, sieht man den Kohl tief innen im Schutz seiner Blätter liegen.
(Ute Bößwetter)
Die Ausstellung dauert bis zum 6. November, Öffnungszeiten Samstag und Sonntag jeweils 14-18 Uhr