Des Schneiders große Sammlung

Ich liebe die Arbeit beim Kunstverein, ich freu mich über die zahlreichen Bewerbungen von Künstlern die in unserer Galerie ausstellen wollen, freue mich wenn die von uns ausgewählten Ausstellungen bei den Besuchern anklang finden und auch wenn das ein oder andere Bild seinen Besitzer wechselt.
Aber die ganz besonderen Momente – die kommen wie so oft ganz unverhofft.

Und so kommt es zur öffentlichen Ausstellung

Sammlung Herbert Maak

Irgendwann rund um den Jahreswechsel erhielt ich eine Email von Günther Maak. Er würde mich gerne mal treffen bzgl. der bevorstehenden Wohnungsauflösung seine Vaters, einem langjährigem Mitglied des Kunstvereins.
Nachdem die ein und andere Information hin und her-gemailt wurde, traf ich Günther Maak und seine Frau in der Wohnung des Vaters.
Und das war er – so ein ganz besonderer Moment, wenn man spürt, dass das was ganz Besonderes ist.
Herbert Maak – so erzählte mir der Sohn – entdeckte schon bald nach den Kriegsjahren seine Leidenschaft zur Kunst – und zwar seine Sammelleidenschaft. Als Schneider erwarb er seine ersten Kunstwerke im Tausch gegen Anzüge oder andere Schneider-Dienstleistungen – und all die Jahre war die Kunst zentraler Bestandteil seiner Freizeit-Freuden. Herbert Maak ist eins der ganz treuen Vereinsmitglieder und hat  wohl kaum eine Vernissage verpasst, solange es seine Gesundheit erlaubte.
Diese Sammelleidenschaft spürt und sieht man bereits, wenn man über die Türschwelle der Mietswohnung tritt. Alle Wände sind von oben bis unten – in Petersburger Hängung – mit Kunstwerken ausgestattet. Keine Poster – keine billigen Kunstdrucke – nein hier reihen sich die Größen der hiesigen (und auch internationalen) Szene Seite an Seite. Kreutzer, Tomschiczek, Scheuer, von Welden – auch Dillen, Klee und einige frühe Jahresgaben des Kunstvereins finden sich hier. Ich bin gespannt welche Werke mich bei meinem nächsten Besuch “anspringen” werden – zu beeindruckt war ich um wirklich alles zu erfassen was mich hier überraschte.

Aber so Sang und Klanglos soll die großartige Sammlung von Herbert Maak nicht in irgendwelchen Lagerräumen landen, findet die Familie – und da kann ich ihnen nur Recht geben.
Als Hommage an die Sammlung von Herbert Maak wird die Wohnung ein einem  Wochenende für ein breites Publikum geöffnet.
Gemeinsam mit dem Kunstverein wird es bereits am Freitag dem 6. April eine Vernissage für geladene Gäste geben. Wenn alles gutgeht wird auch Herbert Maak anwesend sein.
(Kunstvereinsmitglieder melden sich bitte verbindlich unter kontakt@kunstverein-bad-aibling.de an )

Öffentliche Ausstellungstage

Samstag 7. April 13 – 18 Uhr
Sonntag 8. April 11 – 16 Uhr
können sich alle Interessierten diese einmalige Ausstellung ansehen.
Ort: St. Georg Siedlung 18, 83043 Bad Aibling

Die genaue Anschrift werden wir erst kurz vor dem Ausstellungwochenende hier bekannt geben.  Achten Sie hierfür bitte auch auf Facebook und auf die Tagespresse. Oder schicken Sie eine Email an kontakt@kunstverein-bad-aibling.de – aber auch hier werden wir den Ort nur kurzfristig bekannt geben.

Die Sammlung von Herbert Maak ist aus mehreren Gründen so Besonders. Zum einen ist die Sammlung an sich sehr bemerkenswert, zum anderen ist aber auch die Hängung und der dadurch entstehende ‘Spirit’ in den Räumen spürbar und besonders.
Nicht zu letzt aber ist dies eine große Sammlung in einer sehr einfachen Mietwohnung – eine Kombination die man auf den ersten Blick nicht vermuten mag. Und die Spannung die dieser Gegensatzes erzeugt ist wie so oft eins der elementaren Punkte die Kunst zu Kunst macht.

Ich kann ihnen den Besuch der Sammlung Herbert Maak nur wärmstens ans Herz legen – sie würden sich ärgern wenn die diese einmalige Gelegenheit verpassen.
Herzlichst Ihre
Martina Thalmayr

 

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