Nachruf – Herbert Maak
Unser langjähriges Mitglied Herbert Maak ist im Alter von 92 Jahren verstorben.
Ein langes Leben das geprägt war von der Liebe zur Kunst.
Herbert Maak war einer der treusten Besucher der Galerie im alten Feuerwehrgerätehaus. Solange sein Gesundheitszustand es zuließ, verpasste er so gut wie keine Vernissage im Kunstverein. Seine Neugierde in Bezug auf Künstler und deren Kunst war unerschöpflich.
Bereits als junger Mann entdeckte er seine Leidenschaft zur Kunst – nicht als Künstler sondern als Sammler. Über die Jahre hinweg entwickelte sich Herbert Maak zum wahren Kunstkenner.
Als Schneider erwarb Herbert Maak seine ersten Sammelobjekte im “Tauschhandel”:
Kunst – gegen Anzug. So kam auch ein früher Tomschiczek in seinen Besitz und auch der Künstler selbst erinnert sich gern an seine so erstandenen Anzüge.
Kunst war der zentrale Bestandteil im Leben von Herbert Maak und seine Sammelleidenschaft dominierte auch das Heim. Keine Poster – keine billigen Kunstdrucke – nein hier reihten sich die Größen aus regionalen – aber auch internationalen Szene Seite an Seite. Willi Kreuzer, Leo von Welden, Peter Tomschiczek, Friedrich G. Scheuer bilden den Schwerpunkt der Sammlung – aber auch lokale Größen wie z.B. Dillen oder Herbert Klee sind in der beeindruckenden Sammlung zu finden. Kein Fleck an den Wänden blieb ungenutzt. Die Petersburger Hängung der Sammlung machte die Wohnung beinahe selber schon zum Kunstwerk.
Als Herbert Maak aus gesundheitlichen Gründen in ein Seniorenheim umziehen musste organisierte sein Sohn Günther Maak zusammen mit dem Kunstverein eine einzigartige Ausstellung. Für ein letztes Wochenende wurden die Türen der Wohnung geöffnet. Eine Hommage an das Lebenswerk des Vaters sollte es werden. Mehrere hundert Menschen kamen in das kleine Haus in der St. Georg Siedlung um die Sammlung, von der jeder schon gehört – aber die kaum jemand zuvor gesehen hatte – zu besichtigen. Künstler und Kunstfreunde, Verwandte und Bekannte, Freunde, alte Wegbegleiter und Interessierte aus Politik und Umgebung – alle kamen um “des Schneiders große Sammlung” wert zu schätzen. Herbert Maak war selbst die meiste Zeit anwesend und bei der Eröffnung sichtlich gerührt über das Große Interesse an seinen Werken.
Die Aktion trug Herbert Maak noch monatelang im Nachhinein und zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht – so Günther Maak.
Die Familienangehörigen entwickelten einen neuen Blick auf die Bilder ihrer Kindheit, und so fand nun doch das ein oder andere Werk einen neuen Besitzer innerhalb der Familien. Und wer weiß, vielleicht ist der Sammelfunke über gesprungen.
Wir haben in Herbert Maak einen leidenschaftlichen Menschen kennengelernt, der sich ein enormes Wissen in Sachen Kunst angeeignet hat und bis zum Schluss die Schönheit der Kunst genießen konnte. Sein Andenken wird im Kunstverein gut bewahrt werden.