Heike Jeschonnek – Wie wir leben wollen

Vernissage am 10.3.2019
Ausstellungsdauer: 16.-31.3.

Wir freuen uns, im März die Berliner Künstlerin Heike Jeschonnek mit der Reihe “Wie wir leben wollen” im Atelier des alten Feuerwehrgerätehauses begrüßen zu dürfen.

Über die Künstlerin

In Gummersbach geboren, zog Heike Jeschonnek gleich nach dem Abitur nach Berlin, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Sie absolvierte ein Pädagogik-Studium und im Anschluss ein Kunststudium an der Hochschule der Künste, das sie als Meisterschülerin verließ. Mit ihren “Zeichnungen im Raum” wie sie die Kunstwissenschaftlerin Angelika Sommer treffend bezeichnet, fasziniert Jeschonnek Kunstfreunde und Kritik. So erhielt die Künstlerin u.a. ein Stipendium der Karl-Hofer-Gesellschaft, wurde für diverse Preise nominiert, 2015 mit dem Kunstpreis der AOK ausgezeichnet und war 2016 für den Kunstpreis der Rosenheim-Stiftung nominiert. Eine besondere Würdigung: Auch der Deutsche Bundestag und die Allianz schmücken ihre Kunstsammlungen mit Werken der 1964 geborenen Künstlerin.

Zeichnungen in Wachs

Jeschonneks dreidimensional wirkende Zeichnungen erhalten ihre Plastizität durch ein besonderes Vorgehen der Künstlerin, genannt Enkaustik: Sie trägt flüssiges Wachs mit einem Pinsel auf Papier, Pappe oder Leinwand auf und ritzt nach dem Erkalten wiederholt mit Messer oder Skalpell Umriss- und Binnenlinien ihrer Bildgegenstände ein. In die entstandenen Spalten reibt sie Farbe. So schält sich nach und nach ein Bildmotiv heraus: “Wie eine Alltagsethnologin kratzt, schabt und setzt sie frei, was sich an Schmerz, an enttäuschenden Niederlagen, an Zweifeln, aber auch an Empörung unter der Konsumkruste der Gegenwart angestaut hat”, charakterisiert Christoph Tannert vom Künstlerhaus Bethanien Jeschonneks Arbeitsweise.

Jeschonneks Bildaussagen sind mehrdeutig und spannungsgeladen. Der Betrachter wird in verschiedene Wirklichkeitsebenen hineingezogen, es entstehen utopische Entwürfe. So auch in der Reihe “Wie wir leben wollen”: Junge Menschen sitzen in Stadtlandschaften, in einigen Bildern ist Berlin an bekannten Gebäuden erkennbar. Sie wirken entrückt, allein gelassen mit sich und der Welt in die sie “geworfen wurden”. Nun liegt es an ihnen, das Beste aus dem zu machen, was ihnen da zu Füßen liegt. Die Wünsche der jungen Menschen scheinen sich in der dargestellten Wirklichkeit zu spiegeln – “wie wir leben wollen”. In den Stadtlandschaften erscheinen Bäume, Gewächse, oft überdimensional groß, Pflanzendschungel, die die Großstädte zu überwuchern beginnen.Vielleicht sind diese Fantasien auch Ängste: In einem winzigen Boot treiben junge Menschen auf einem riesigen Meer – ein anderes Bild der Künstlerin.

Form- und Farbkontraste setzt Heike Jeschonnek gezielt ein, so dass sich eine Nah- und Fernwirkung ergibt. Ornamentales trifft auf harte Linien, meist in Schwarz-Weiß. Daneben zart abgestufte und dann wieder markante kräftige Farben.

Ausstellung in Bad Aibling

Wer eintauchen will, in die Welt der Künstlerin, ist herzlich eingeladen: Zur Vernissage am 10. März um 19.30 Uhr in der Galerie des alten Feuerwehrgerätehauses oder zwischen dem 16. und 31. März immer samstags und sonntags zwischen 14 und 18 Uhr.