Sarah Zagefka ‘Der lange Augenblick’

Ausstellung vom 22. Mai bis  7. Mai2017
Vernissage am Sonntag 16. April

Fotorealistische Bildern, die erst auf den zweiten Blick als Malerei zu erkennen sind – das zeichnet die faszinierenden stimmungsvollen Bilder von Sarah Zagefka aus.

Sarah Zagefka studierte als Meisterschülerin bei Prof. Karin Kneffel an der Akademie der Bildenden Künste München, wo sie 2014 ihr Diplom erwarb. Sie erhielt den Debütantenpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Die Faszination ihrer Bilder belegt auch der Publikumspreis im Rahmen der Jahresausstellung des Kunstvereins Aichach 2016

Die Bilder von Sarah Zagefka sind zwar scheinbar „realistisch“ wie Fotografien, sie sind aber keineswegs als bloße Abbilder zu verstehen, sondern als subjektive Wahrnehmung von Wirklichkeit. Und dabei ist es eigentlich gleichgültig, ob uns die Malerin einen Blick in ein privates Zimmer, auf den „Hausaltar“ aus Fernseher, Stereoanlage und Videosammlung gestattet, oder auf das für jedermann sichtbare, vollgestellte und ein wenig hilflos dekorierte Fenster eines kleinen Ladens.

Sarah Zagefka entführt mit ihren Bildern den Betrachter in ein spannendes Grenzland zwischen dem vermeintlichen Erkennen der Realität und dem Wissen um die Fiktion des Dargestellten. Sie malt aber nur vordergründig Interieurs und Straßenansichten, tatsächlich interessiert sie sich für das Wesen der Dinge, für ihre Beschaffenheit und Struktur, vor allem aber für die Menschen, die diese Dinge benutzen, für ihre Vorlieben und Gewohnheiten, für die Spuren, die sie in den Räumen hinterlassen haben. Sie sagt: „Ich male die Dinge, die ich sehen will, um mir ihre Geschichte zu erzählen und die Welt zu verstehen. Ich interessiere mich für die Menschen, wie sie sind und was sie machen.“ Sarah Zagefka malt also Portraits von Menschen, ohne die Menschen selbst zu malen. Das macht das „Hier und Jetzt“ ihrer Bilder aus. Ihre Aura, wenn man so will.

Walter Benjamin stellt in seinem berühmten Aufsatz von 1935 die Reproduktion dem originalen Kunstwerk gegenüber und sieht dessen „Echtheit“ in seiner Einmaligkeit, aber auch im „Hier und Jetzt des Kunstwerks“. Das Kunstwerk trage im Unterschied zur Reproduktion die Geschichte seiner Entstehung in sich, es sei orts- und zeitgebunden, es sei seine Echtheit, die sich nicht reproduzieren lasse. Kurz: „Was im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkümmert, das ist seine Aura.“

Die Aura in Sarah Zagefkas Bildern ist sichtbar, oder vielmehr spürbar.
Der Kunstverein Bad Aibling lädt alle Interessierten herzlich zur Vernissage mit Künstlergespräch ein.
Sonntag 16. April, 19 Uhr
Galerie im alten Feuerwehrgerätehaus, Irlachstr. 5, Bad Aibling

Vernissage Ostersonntag 16.April, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 23. April bis 7. Mai
Samstag und Sonntag jeweils von 14 – 18 Uhr

Sonntags ist die Künstlerin anwesend.