Vernissage und Eröffnung
Bei vollem Haus eröffnete Bürgermeister Felix Schwaller die ersten Max Mannheimer Kulturtag in Bad Aibling. Er dankte dem Kunstverein, der VHS und der Stadtbücherei sowie Initiator Michael Stacheder für die Organisation und Durchführung dieser wichtigen Veranstaltung . Gerade auch nach der unglücklichen Geschichte der Straßennamensgebung ‘Max Mannheimer’ – die aber nun eine würdigen und richtigen Platz im Schulzentrum gefunden hat – ist es richtiges Zeichen auch bei den aktuellen Themen wie z.B. Flüchtlingspolitik eine gute Erinnerungskultur zu leben.
Lesung aus Texten von Max Mannheimer
Michael Stacheder ging noch einen Schritt weiter, und sieht es als absolute Notwendigkeit gerade heute, in einer Zeit in der “braunes Gedankengut Platz in der sogenannten Mitte der Gesellschaft Einzug genommen hat” laut und mutig die Stimme zu erheben.
Seine Lesung aus Texten von Max Mannheimer erzeugte bei den Besuchern tiefe Ergriffenheit, die noch lange am Abend für intensive Gespräche sorgte.
Einführung in die Ausstellung
Kunstpädagogin Christine Stettner spannte den Bogen zwischen den Bildern von Max Mannheimer, seiner eigenen Vergangenheitsbewältigung mit Hilfe der Kunst, hin zu einer möglichen Interpretation durch den Betrachter. Dabei zeigte sie auf lockere Weise auf, dass keine Vergangenheit, kein Schicksal alleinige Ursache für eine negative Entwicklung im Leben sein muss. Das sieht man an der Geschichte von Bill Clinton, der als Kind den Mordversuch seines betrunkenen Stiefvaters überlebte, und es trotz traumatischer Kindheit zum Präsidenten der Vereinigten Staaten geschafft hat – und eben auch an Max Mannheimer, der trotz seiner Vergangenheit so viel Positives nach Außen in die Zukunft tragen konnte.
Musik und Gespräche
Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von den LifveChords, die mit Liedern wir ‘Worderful World’ und ‘Heid bist du schee’ (jüdisches Lied) die richtigen musikalischen Worte fanden.
Martina Thalmayr, vom Kunstverein Bad Aibling freute sich besonders über die zahlreichen Besucher die sich in der Galerie im alten Feuerwehrgerätehaus dicht drängten, und auch über die Anwesenheit einiger ihrer Stadtratskollegen.
Die Bilder von Max Mannheimer wurden zum Großen Teil von Sr. Elija zur Verfügung gestellt, deren Freundschaft Max Mannheimer neben der Kunst das Leben gerettet hat, wie er in einem seiner Bücher schrieb.
Auch von der KZ-Gedenkstätte Dachau sind einige Leihgaben zu sehen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Februar jeweils Samstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr zu sehen.
Weitere Veranstaltungen während der Max Mannheimer Kulturtage
Mittwoch 31.01
Vortrag: ‘Ihr seid nicht verantwortlich für das, was passiert ist. Aber Ihr seid verantwortlich für die Zukunft’
Dr. Eva Hoegner, Eva Faessler, VHS Haus 19.30 Uhr
Mittwoch 7. Februar
Lesung von Michael Stacheder: Max Mannheimer Spätes Tagebuch – Theresienstadt Auschwitz – Warschau – Dachau
Stadtbücherei Bad Aibling 20.00 Uhr